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Das Bündnis Bürgerenergie e. V., der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. und der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. haben einen Vorschlag für ein Energy-Sharing-Modell erarbeitet, nach dem Bürgerenergiegesellschaften für den gemeinsam und zeitgleich verbrauchten Stromanteil (Energy Sharing Anteil) eine Prämie erhalten. Die Prämie sollte dabei die durch die Umsetzung des Energy-Sharing entstehenden Mehrkosten abdecken. Ziel dieser Studie ist die Ermittlung einer adäquaten Höhe dieser Prämien für Wind- und Solaranlagen, die einerseits die größten Potenzialträger der Energiewende sind und andererseits durch die fluktuierende Einspeisung die größten Herausforderungen bei der Marktintegration haben. Diese Mehrkosten für Energy Sharing (ES) lassen sich in energiewirtschaftliche Kosten (Viertelstundenbilanzierung, Residualstrombeschaffung bei EE-Marktwertveränderung und Risikoprämie) und allgemeine vertrieblichen Mehrkosten (spezialisierte IT-Systeme, Zertifizierung der Zeitgleichheit und mitgliederindividuelle Abrechnung) untergliedern.
Energy Sharing kann für die Steigerung der Akzeptanz eine hervorgehobene Rolle spielen. Denn es ermöglicht, dass Bürger*innen nicht mehr nur Erneuerbare-Energien-Anlagen gemeinsam betreiben, sondern den Strom ihrer Anlagen auch gemeinsam vergünstigt nutzen können. Dadurch wird die Entlastung von teilnehmenden Haushalten und Bürger*innen verknüpft mit der unmittelbaren Teilhabe an der Energiewende. Energy Sharing kann auch das Interesse am Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen im regionalen Kontext steigern und damit Investitionen für die Energiewende mobilisieren. Zusätzlich schafft Energy Sharing Anreize, den Stromverbrauch an der Einspeisung der gemeinschaftlichen EE-Anlagen auszurichten, was positive Effekte auf den Energiemarkt und die Stromnetze haben kann. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf soll ein Instrument zur Förderung von Energy Sharing geschaffen werden.
Energy Sharing ist eine neue Entwicklung im Energiesektor und wird in den europäischen Ländern unterschiedlich umgesetzt. Ziel dieses Berichts ist es, die verschiedenen nationalen Rahmenbedingungen zu vergleichen, um die unterschiedlichen Möglichkeiten und Best Practices zu bewerten. Der Bericht umfasst die Länder, in denen REScoopVPP-Pilotpartner aktiv sind: Belgien (Flandern), Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich. Ergänzend werden die Bestimmungen in weiteren EU-Ländern dargestellt, für die Informationen verfügbar waren: Österreich, Italien, Polen, Niederlande, Portugal.
Für Bürgerenergiegemeinschaften, die häufig auf ehrenamtlichem Einsatz basieren, ist es wichtig, ihr Geschäftsmodell gut zu durchdenken bzw. neu anzupassen. Für die Bereiche Strom, Mobilität und Wärme gibt es eine Vielfalt an Gestaltungsspielräumen für die Bürgerenergie, um ihre Potentiale und Kompetenzen sinnvoll zu nutzen. Wenn Bürgerenergiegemeinschaften ihre Tätigkeitsfelder erweitern, sichern sie ihre Zukunft, schaffen leichter den Schritt hin zu bezahlten Kräften und werden attraktiver – sowohl gegenüber ihren Mitgliedern als auch gegenüber ihren Stakeholdern. In unserer Broschüre werden diese Gestaltungsspielräume mit unterschiedlichen Wertschöpfungsgraden umfangreich dargestellt und an Praxisbeispielen veranschaulicht. Sie ist online verfügbar und als Druckversion bestellbar.
Das Konzept Energy Sharing im Sinne der Richtlinie 2018/2001/EU zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (RED II) ist ein aussichtsreicher Ansatz, die weitere Verbreitung der erneuerbaren Energien durch eine gesteigerte Akzeptanz zu unterstützen. Die Idee: Bürger*innen können Windkraft- oder Solaranlagen in ihrer Umgebung mitfinanzieren und den produzierten Strom selbst vergünstigt beziehen. Die Studie zeigt nun zum einen die enormen Potenziale für Energy Sharing auf: Über 90 % aller Haushalte in Deutschland könnten mit vergünstigtem Energy-Sharing-Strom versorgt werden. Zudem könnten etwa 35 % des von der Bundesregierung im „Osterpaket“ geplanten Ausbauziels bis 2030 durch Energy Sharing gedeckt werden können. Zum anderen untersucht die Potentialanalyse die Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb zur erfolgreiche Etablierung des Instruments Energy Sharing. Dabei spielen eine smarte Lastverschiebung und Perspektiven für die Netzentlastung eine Rolle.
Je lokaler, desto besser! In unserem neuesten Booklet wird in einer leicht verständlichen Story die dezentrale Energiewende erläutert. Die Publikation fasst die Kampagne Neue Kraft mit der Nachbarschaft und ihre Veröffentlichungen zusammen.
Am 24.12.2018 trat die Richtlinie 2018/2001/EU zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (RED II) mit umfangreichen Regelungen für die Umsetzung von Bürgerenergieaktivitäten in Kraft. Basierend auf dem Gedanken des Clean-Energy-Pakets sollten die Bürger*innen schon längst im Zentrum der Energiepolitik stehen. Die Umsetzungsfrist lief am 30. Juni 2021 ab. Diese Kurzstudie der IZES gGmbH im Auftrag des BBEn und des BUND stellt den aktuellen Stand der Umsetzung der RED II dar. Der Handlungsbedarf für die Bürgerenergie in Deutschland wird strukturiert aus einer energiewirtschaftlichen Perspektive beschrieben. Die Studie fokussiert sich auf Fragen zur „Gemeinsamen Eigenversorgung“ und zum „Energy Sharing“ in „Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften“. Es fließen zudem Einblicke aus dem EU-Ausland ein. Das Ganze wird abgerundet mit einem Exkurs zur Bürgerenergie in Ausschreibungen.
Mit ihrer Richtlinie zur Förderung von Erneuerbaren Energien setzt die Europäische Union diverse Vorgaben für die Mitgliedsstaaten, um eine Erhöhung der Stromerzeugung aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen zu erreichen. Der Verein Bündnis Bürgerenergie e.V. hat Dr. Philipp Boos mit einer rechtlichen Stellungnahme beauftragt, die der Frage nachgeht, ob die in der Richtlinie enthaltenen Regelungen zur (kollektiven) Eigenversorgung aus Erneuerbaren Energien innerhalb von Gebäuden und Mehrfamilienhäusern sowie zur Etablierung der Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften durch das EEG 2021 umgesetzt wurden.
Die gemeinsame Publikation von WECF und BBEn "Frauen. Energie. Wende!" richtet sich an alle Akteur*innen in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, die die Themen Gender und Energie bisher noch nicht gemeinsam betrachtet haben.
Es werden darin die strukturellen Widerstände, die vor allem Frauen in Deutschland bewältigen müssen, um ein erneuerbares und gerechtes Energiesystem mitzugestalten, systematisch erläutert. Durch Interviews mit 14 Expert*innen wird auch ein persönliches Licht auf diese Barrieren geworfen. Gleichfalls beleuchten wir den Zusammenhang dieser patriarchalen Strukturen als Hindernisse auf dem Weg zu einem dezentralen und demokratischen Energiesystem. Daran wird unseres Erachtens die Notwendigkeit einer geschlechtergerechten und zukunftsfähigen Energieversorgung offensichtlich.
Die Bandbreite an Stakeholdern, die Arbeit und Projekte von Bürgerenergiegemeinschaften beeinflussen, ist groß und variiert in der Praxis mitunter stark. Wer sind wichtige Akteur*innen und Bezugsgruppen? Die Gesamtheit der Bezugsgruppen bildet ein Ökosystem, das durch gegenseitige Interaktion der Akteur*innen und lokale Gegebenheiten bedingt ist und unterschiedliche Chancen und Herausforderungen für Bürgerenergiegemeinschaften in sich birgt. Dieses Ökosystem zu kennen und sich über dessen Potentiale und Hürden im Klaren zu sein, wirkt sich entscheidend auf den Projekterfolg aus. Es geht um möglichst optimale Bedingungen für eine nachhaltige Energiewende zum Vorteil der Region und Menschen, die dort leben.