Mit Solarpartys PV-Eigenversorgung und Mieterstrom voranbringen

Bündnis Bürgerenergie und NATURSTROM feiern im Berliner Möckernkiez einen nachbarschaftlichen Informationsaustausch zur Solarenergienutzung und fordern Verbesserungen der Rahmenbedingungen.

Berlin, 27. September 2019. Für Samstag, den 28. September hat das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) den Tag der Solarparty ausgerufen. Bürgerinnen und Bürger können so ihre Erfahrungen mit eigenen Solaranlagen oder Mieterstrom in der eigenen Nachbarschaft teilen und damit die Energiewende vor Ort voranbringen. Beispielhaft wurde eine solche Veranstaltung u.a. vom BBEn und dem Öko-Energieversorger NATURSTROM AG schon am gestrigen Donnerstagabend im Berliner Möckernkiez durchgeführt. Bei der dortigen Solarparty, an der auch mehrere Bundestagsabgeordnete teilnahmen, wurden das von NATURSTROM konzipierte Energiekonzept des Möckernkiezes sowie Erfahrungen aus weiteren Mieterstromprojekten vorgestellt. Aus den Praxiseinblicken wie auch einem für das BBEn angefertigten Gutachten geht die dringende Reformbedürftigkeit der Mieterstrom- und generell der Eigenversorgungsregelungen hervor.

„Die Energiewende hat neben dem Klimaschutz-Aspekt auch eine sehr demokratische Komponente, Bürgerinnen und Bürger sind die entscheidenden Treiber beim Ausbau Erneuerbarer Energien vor Ort“, erläutert BBEn-Vorstand Malte Zieher die Motivation zu der Veranstaltung. „Mit Solarpartys wollen wir den nachbarschaftlichen Informationsaustausch zur Nutzung von Sonnenstrom in den eigenen vier Wänden anreizen und so den Grundstein für viele neue Projekte legen.“ Schon heute würden die meisten Solaranlagen auf den Dächern vorrangig für den eigenen Strombedarf genutzt, auch Mieter könnten über Mieterstrommodelle von dem immer günstigeren Solarstrom profitieren. Allerdings seien die politischen Rahmenbedingungen deutlich reformbedürftig. Zieher dazu: „Die auf EU-Ebene verabschiedete Erneuerbare-Energien-Richtlinie sieht ganz klar vor, dass Eigenversorgungsmodelle erleichtert und entbürokratisiert werden. Die deutsche Politik muss nun die Vorgaben umsetzen und etwa auch gemeinschaftliche Eigenversorgungsmodelle ermöglichen.“

Der Möckernkiez als Veranstaltungsort lieferte dabei gleich ein praktisches Anschauungsbeispiel. Der Ökostrompionier NATURSTROM aus Düsseldorf hat dort ein umfassendes nachhaltiges Energiekonzept umgesetzt, in welchem auch ein Stromangebot für die Mieter enthalten ist. „Durch unsere Mieterstrommodelle können wir auch Menschen, denen das Dach über ihrem Kopf nicht selbst gehört, ein attraktives Angebot für den vor Ort erzeugten Solarstrom machen. Nicht umsonst nehmen gut 85 Prozent der Haushalte im Möckernkiez die Mieterstrom-Möglichkeit in Anspruch“, erläutert Tim Meyer, Vorstand bei der NATURSTROM AG. Das Unternehmen ist einer der führenden Akteure im Bereich Mieterstrom und konnte schon über 40 Projekte bundesweit in diesem speziellen Segment umsetzen. „Mieterstrom ist ein ganz wichtiger Hebel, um einerseits das große Potenzial der Solarenergie in den Städten zu erschließen und andererseits die Menschen bei der Energiewende mitzunehmen. Die Umsetzung in der Praxis gestaltet sich allerdings wegen der Regelungen zur Förderung und zur Abrechnung unnötig kompliziert, wie auch der Evaluationsbericht der Bundesregierung zuletzt bestätigt hat. Dass im Klimaschutzprogramm zum Mieterstrom nur ein Prüfauftrag steht, ist sehr enttäuschend, die Politik muss die Rahmenbedingungen unbedingt vereinfachen“, so Meyer weiter.

Neben der individuellen Eigenversorgung und dem Mieterstrom sollten auch gemeinschaftliche Eigenversorgungsmodelle ein Element einer bürgernahen Energiewende sein. Das BBEn hat hierzu im Rahmen der Solarparty ein Gutachten vorgestellt. Rechtsanwalt Dr. Philipp Boos, Autor des Papiers, fasst die zentralen Erkenntnisse wie folgt zusammen: „Kollektive Eigenversorgung aus Erneuerbaren Energien, etwa wenn mehrere Wohnungseigentümer gemeinsam eine Solaranlage auf dem Dach betreiben, wird aktuell in der Praxis kaum angewandt – die gesetzlichen Regelungen lassen so etwas bisher kaum zu. Dabei wird in der Erneuerbaren-Richtlinie der EU ganz klar geregelt, dass auch eine Eigenversorgung mehrerer gemeinsam handelnder Akteure ermöglicht werden soll. Auch hierbei ist der deutsche Gesetzgeber am Zug.“

Weitere Informationen:

Hintergründe zu der Idee von Solarpartys finden Sie auf den Seiten des BBEn.
Auch das Gutachten zu kollektiver Eigenversorgung und Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften ist dort zu finden.
Praxisbeispiele zum Thema Mieterstrom können beim Öko-Energieversorger NATURSTROM eingesehen werden.


Pressekontakt:

Malte Zieher, Vorstand Bündnis Bürgerenergie, Tel.: 01577-92123-44, E-Mail: malte.zieher(at)buendnis-buergerenergie.de.
Sven Kirrmann, Referent PR und politische Kommunikation bei NATURSTROM AG, Tel.: 030-4081800-14,
E-Mail: sven.kirrmann(at)naturstrom.de.